Steuern & Börse: Was Du als Anleger in Deutschland wissen solltest
- MRF Team
- 16. Mai
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 2 Tagen
Investieren macht Spaß – Steuern zahlen meist weniger. Trotzdem solltest Du wissen, was auf Dich zukommt, wenn Du an der Börse aktiv bist. Denn wer die steuerlichen Spielregeln versteht, kann viele typische Fehler vermeiden – und am Ende mehr vom Ertrag behalten.
Wichtig vorab:
Dieser Artikel stellt keine steuerliche Beratung dar. Steuerrecht ist individuell, komplex und kann sich je nach Wohnsitz, Einkommenssituation oder Depotstruktur stark unterscheiden. Bitte ziehe in jedem Fall einen Steuerberater Deines Vertrauens hinzu, bevor Du steuerlich relevante Entscheidungen triffst.

Kapitalertragssteuer & Abgeltungsteuer – was fällt auf Gewinne an?
In Deutschland unterliegen Kapitalgewinne grundsätzlich der Kapitalertragssteuer, die im Rahmen der Abgeltungsteuer pauschal mit 25% plus Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer erhoben wird. In Summe sind das je nach Bundesland etwa 26–28%.
Besteuert werden:
Kursgewinne aus Aktien, ETFs, Fonds, Optionen
Dividenden und Zinsen
Der positive Ertrag aus Derivaten
Die Abführung übernimmt meist automatisch Dein Broker – Du siehst sie als Posten im Transaktionsjournal oder Jahressteuerreport. Bei manchen Brokern (z. B. Interactive Brokers) erfolgt keine automatische Abführung an das Finanzamt.
In diesem Fall musst Du die Steuer selbst im Rahmen Deiner Steuererklärung zahlen – in der Regel nachträglich zum Jahresende.
Das bedeutet:
Du hast unterjährig einen Liquiditätsvorteil, weil Du das Geld zunächst vollständig behalten kannst.
Du solltest jedoch rechtzeitig Rücklagen bilden, um die Steuerlast am Jahresende problemlos decken zu können, damit Dich keine böse Überraschung ereilt.
Elevading-Tipp: Leg Dir bei aktiven Gewinnen pauschal 25% zur Seite – dann bleibst Du entspannt, wenn das Finanzamt anklopft.
Quellensteuer – was bei ausländischen Dividenden wichtig ist
Bei Dividenden aus dem Ausland (z.B. USA, Schweiz, Frankreich) fällt häufig zusätzlich eine Quellensteuer an. Sie wird im Ursprungsland einbehalten, bevor das Geld bei Dir ankommt.
Deutschland hat mit vielen Ländern Doppelbesteuerungsabkommen, sodass ein Teil dieser Steuer auf die deutsche Abgeltungsteuer angerechnet werden kann – oft aber nicht vollständig. Eine Rückerstattung bzw. Verrechnung ist in der Regel problemlos mit Deiner Steuererklärung möglich.

Verlustverrechnung – und was sich die letzten Jahre hin und her geändert hat
Verluste aus Investments gehören nunmal auch dazu – wichtig ist nur, wie Du steuerlich damit umgehen kannst. In Deutschland war das zuletzt ein echtes Hin und Her.
Grundsätzlich gilt: Verluste aus Aktienverkäufen kannst Du nur mit Gewinnen aus Aktienverkäufen verrechnen – nicht mit anderen Einkünften wie Optionsgewinnen oder Mieteinnahmen.
Diese sogenannte Verlustverrechnungsbeschränkung wurde 2021 deutlich verschärft – und 2024 wieder abgeschafft. Falls dieses Thema in der Zukunft nochmal hochkocht, hier eine kurze Übersicht der Geschehnisse:
Was war passiert?
Zwischen 2021 und Ende 2024 galt für sogenannte Termingeschäfte – also z. B. Optionen, Futures, CFDs – eine Obergrenze von 20.000 € verrechenbarem Verlust pro Jahr. Wer darüber lag, durfte den restlichen Verlust steuerlich nicht mehr geltend machen. Das traf besonders aktive Trader – und sorgte für massive Kritik in der Bevölkerung und bei Fachverbänden.
Ende 2024 wurde diese Regelung schließlich zurückgenommen. Seitdem ist die Verlustverrechnung wieder deutlich flexibler – und realitätsnäher für moderne Anlegerstrukturen.
GmbH-Trading / Stiftung – Alternativen für Fortgeschrittene (Kurzform)
Wer mit größeren Summen oder professionell handelt, denkt über eine GmbH-Struktur oder sogar eine Familienstiftung nach.
GmbH-Trading Vorteile:
Besteuerung von Aktiengewinnen mit nur 1,5 %, solange das Kapital in der GmbH bleibt.
Verlustverrechnung deutlich flexibler
Möglichkeit zur Rücklagenbildung
Nachteile:
Gründungskosten, Buchhaltungspflicht
Kein Freibetrag wie bei Privatpersonen
Bürokratie und Aufwand steigen
Stiftung: Interessant für Generationenplanung, Vermögenserhalt und steueroptimierte Nachfolge – aber nur sinnvoll bei hohem Kapitalvolumen und langfristigem Horizont. Setzt fachkundige Beratung zwingend voraus.
Finanzamt, Vorauszahlungen & Steuerberater
Spätestens wenn Du neben dem klassischen Depot aktiv handelst oder ausländische Erträge beziehst, kann es Sinn machen, wenn Du mit Deinem Steuerberater zusammenarbeitest.
Auch wenn Dein Broker keine automatische Steuerabführung macht, bist Du zur Meldung und Versteuerung verpflichtet.
Das Finanzamt kann bei regelmäßigem Kapitalertrag auch Vorauszahlungen verlangen – ähnlich wie bei Selbstständigen.

Steuern gehören zum Börsenerfolg dazu – aber sie müssen Dich nicht ausbremsen
Steuern sind kein Grund, nicht zu investieren. Aber sie sind ein Grund, vorbereitet zu sein. Wer versteht, wie Kapitalerträge besteuert werden, welche Fristen gelten und welche Stolperfallen es gibt, hat am Ende mehr vom eigenen Geld – ganz ohne Tricks oder Spielereien.
Du musst kein Steuerexperte sein. Aber Du solltest wissen:
Wie Deine Gewinne versteuert werden
Welche Regelungen (z. B. Quellensteuer oder Verlustverrechnung) Dich betreffen
Wann es sinnvoll ist, einen Steuerberater einzubeziehen
Und wie Du strukturiert Rücklagen für Deine Steuerpflichten bildest
Mit Elevading von MRF Capital geben wir Dir kein Steuertool an die Hand – aber den strukturierten Überblick, den Du brauchst, um professionell zu handeln.
Du siehst, wie wir im echten Marktumfeld arbeiten, wo wir Gewinne realisieren, wie wir unser Risiko steuern – und worauf wir bei Timing, Setup und Ausführung achten. So entwickelst Du automatisch ein besseres Verständnis für den Zusammenhang zwischen Trading, Kapitalstruktur und steuerlichen Konsequenzen.
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Haftungsausschluss & Risikohinweis (Disclaimer)
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